Blower Door

Messverfahren

Für Neubauten gilt grundsätzlich:

Führen Sie die Dichtheitsmessung nicht erst dann durch, wenn Ihr Haus bezugsfertig ist.

Der beste Zeitpunkt für die Messung ist bei Neubauten in Massivbauweise nach dem Verputzen des Mauerwerks, bei Leichtbauweise nach Anbringung der luftdichten Folie, aber noch vor Montage der Gipskartonplatten.

Bei Altbauten ist der Blower-Door-Test jederzeit möglich.

Die Messung (Verfahren A oder B)

Für die Luftdichtheitsmessung wird der Ventilator mit flexiblem Rahmen am besten in eine Terrassentür oder ein großes Fenster eingebaut. So kann auch die Außentüre geprüft werden, die oft eine Schwachstelle sein kann.

Mit diesem Ventilator wird im Gebäude ein Unter- oder Überdruck von 50 Pascal (entspricht einem Winddruck von etwas mehr als 30 km/h)erzeugt. Der für diesen Druck notwendige Luftstrom wird gemessen (= sogenannter nL50-Luftwechsel), er ist je nach Dichtheit unterschiedlich.

Der nL50-Wert stellt einen Qualitätsnachweis über die Dichtheit der Gebäudehülle dar. Die OÖ Bautechnikverordnung sieht vor, dass bei Gebäuden mit einer natürlichen Belüftung der 3fache Luftwechsel nicht überschritten werden darf. Für Gebäude mit einer mechanischen Belüftung (= kontrollierte Wohnraumlüftung) ist entsprechend dieser Verordnung maximal der 1,5fache Luftwechsel pro Stunde erlaubt, für die Passivhausförderung ist nur der 0,6fache Luftwechsel pro Stunde zulässig. 

Verfahren A (= nach Fertigstellung, Abnahmeverfahren)

Das Gebäude wird nach Fertigstellung des Gebäudes im Nutzungszustand geprüft. Alle möglichen Öffnungen (z.B. Dunstabzug, Kaminofen, etc...) bleiben im Nutzungszustand und somit offen.
Hier gilt ein streng geregelter Messablauf mit Prüfbericht und Zertifikat, das gesamte Messverfahren muss nachprüfbar und nachvollziehbar sein.

Verfahren B (= Prüfung der Gebäudehülle vor Endfertigstellung)

Dieses Verfahren wird nur zur Prüfung der Dichtheit der Gebäudehülle angewendet. Alle im Gebäude vorhandenen Öffnungen nach außen werden geschlossen. Optimal wäre dieses Verfahren während bzw. bei Abschluss einer Bauphase, damit - falls Undichtheiten auftreten - die Handwerker noch vor Ort sind und dies ohne großen Aufwand beheben können.

Welche Vorbereitungen können Sie für den Blower-Door-Test treffen?

  • Schließen Sie alle Kellertüren, Türen zu Garagen, Dachbodenluken, etc..
  • Öffnungen die erst später verschlossen werden sind abzudichten (abzukleben), z.B. Rohr bei Dunstabzug (bei Verwendung einer Lüftungsanlage sind ohnehin Umluftgeräte sinnvoller), Auslassrohre der Lüftungsanlage, etc..
  • Füllen Sie alle Sifone in Bad, Küche, WC, Waschküche, etc.. mit Wasser oder kleben Sie sie ab, sonst wird Luft durchgesaugt
  • Machen Sie kritische Stellen frei zugänglich, damit man mittels Rauchfahne die Leckage entdecken kann (z.B. bei Steckdosen, Wand- und Fensteranschlüssen, Rohrdurchführungen, etc...).
  • Geben Sie sämtliche Dichtungen in die Türen.

Noch einige Tipps

  • Das Blower Door Gerät benötigt einen 220V Stromanschluss
  • Beachten Sie bitte, dass Sie nur qualitativ gutes Klebeband zum Verkleben nehmen, billiges Klebeband kann manchmal reißen

Mögliche Leckagen bei Gebäuden

  • Tür zwischem beheiztem Kellerflur und unbeheiztem Kellerraum
  • Anschluss der Kellerdecke an die Außenwand
  • Durchführung von diversen Leitungen
  • Anschlüsse der Außentür
  • Fenster- und Fensterbankanschlüsse
  • Anschluss des Dachflächenfensters
  • Anschluss der Bodenluke
  • Schornsteindurchführung